Am Montag, den 23. Januar 2023, ging es für uns, den zwölften Jahrgang, in das Deutsche Schauspielhaus nach Hamburg, um uns Georg Büchners Dramenfragment ,,Woyzeck“ anzusehen.
Im ersten Semester haben wir uns im Unterricht ausführlich mit dem Werk beschäftigt, weshalb sich der Theaterbesuch anbot. Das Deutsche Schauspielhaus konnte schon bereits vor der eigentlichen Aufführung bei uns punkten: antike Deckenmalereien, altertümliches Ambiente und majestätische Dekorationen – ein verlockendes Angebot.
Das Theaterstück basierte selbstverständlich auf Büchners Werk, wurde dennoch auf sehr moderne Art und Weise inszeniert. Es spielte sich ein kunterbuntes Spektakel aus grellen Farben, Latexkostümen und diabolischem Kopfschmuck vor unseren Augen ab. Dies weckte sofort unsere Neugier, da wir in unseren Köpfen ein recht konträres Bild einer möglichen Inszenierung des Dramas hatten. Allerdings konnten die Kernaspekte von Büchners Werk, wie Gesellschaftszwang und Wahnsinn trotzdem transportiert werden. Unser erster Gedanke: Ohne Vorkenntnisse der Lektüre wäre das Theaterstück nur schwierig zu verstehen gewesen.
Das Stück wurde für uns Zuschauer in drei Durchgängen auf die Bühne gebracht, allerdings jedes Mal mit anderem Ausgang. Die fast lächerliche Art der Darstellung, typisch für das Schauspielhaus, zog sich jedoch kontinuierlich durch alle Versionen.
In der Schülerschaft hat die Aufführung leider nicht viel Gefallen gefunden, was daran bemerkbar war, dass die Frage nach einem vierten Durchgang vom Publikum allumfassend mit ,,Nein!“ beantwortet wurde.
Trotzdem unsere Erwartungen nicht ganz getroffen wurden, war der Theaterbesuch eine gute Erfahrung, um den weitgefassten Umgang mit literarischen Werken live mitzuerleben.
Hannah Link (12eN)