Am Mittwoch, den 6.11.24, besuchte der 12. Jahrgang das Thalia Theater in Hamburg, um Gotthold Ephraim Lessings Drama „Emilia Galotti“ in einer modernen Inszenierung von Anne Lenk zu sehen. Das Stück, ein Klassiker der Aufklärung, wurde in einer spannenden Mischung aus traditioneller Dramatik und zeitgenössischer Bühnenkunst aufgeführt.
Die Inszenierung zeichnete sich durch eine minimalistische Bühne aus, die den Blick auf die Darsteller lenkte. Besonders herausragend war die Leistung von Maja Schöne, die sowohl die unschuldige Emilia Galotti als auch die vielschichtige Gräfin Orsina verkörperte. Ihr Wechselspiel zwischen den beiden Rollen machte die inneren Konflikte der Figuren spürbar und beeindruckte das Publikum sichtlich.
Die Kostüme unterstrichen den Kontrast zwischen den gesellschaftlichen Schichten: Die bürgerlichen Figuren trugen einfache, schlichte lilafarbene Kleidung, während der Adel in prächtigen gelben Gewändern auftrat. Diese Gegenüberstellung betonte die sozialen Unterschiede und passte perfekt zur zeitlosen Thematik des Stücks.
Auch die musikalische Begleitung und das Lichtdesign trugen wesentlich zur Atmosphäre bei. Die Musik untermalte die dramatischen Wendungen, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Das Licht setzte gezielte Akzente, insbesondere bei den emotionalen Höhepunkten des Stücks, wie der Konfrontation zwischen Odoardo Galotti und seiner Tochter Emilia.
Das Publikum war am Ende sichtlich begeistert und würdigte die Aufführung mit langem Applaus. Die moderne Interpretation von „Emilia Galotti“ zeigte eindrucksvoll, dass die Fragen nach Macht, Moral und individueller Freiheit auch heute noch relevant sind.
Unser Fazit: Ein gelungener Theaterabend, der sowohl die klassischen Elemente des Stücks bewahrte als auch neue, frische Impulse setzte. Wer sich für eine spannende Neuinterpretation eines klassischen Dramas interessiert, sollte sich diese Aufführung nicht entgehen lassen.
Leonie, Jg. 12