50 Jahre Elysée-Vertrag war das Stichwort, das man in den Nachrichten rauf und runter hörte. Selbst in unserer Schule war der 22. Januar von Bedeutung, denn auch wir feierten diesen Jahrestag.

Doch von welcher Bedeutung ist dieses Ereignis für uns und wieso wird dies gefeiert?
Um die Antworten dazu zu finden, fuhren wir, der Französisch-Leistungskurs, nach Hannover zur Käthe-Kollwitz-Schule, die uns eingeladen hatte, diesen Tag mit ihnen sowie anderen Französischkursen aus ganz Niedersachsen zu feiern.

Am Freitag, den 15. Februar, machten wir uns mit unserer Kursleiterin Frau Waßmundt-Fischer auf den Weg, damit wir um 14:00 Uhr bei einer Multimediashow von Ingo Espenscheid, der in Paris und London Internationale Politik studierte und heute als ausgewiesener Experte für europäische, aber insbesondere deutsch-französische Beziehungen gilt, zuzuhören.

Multimediashow: Eine spannende Zeitreise

Mit hohen Erwartungen und großem Interesse betraten wir die Käthe-Kollwitz-Schule, der einzigen Schule in Niedersachsen, die das Abi-Bac anbietet. In einem Raum mit rund 400 anderen Französischfanatikern saßen wir nun. Herzlichst begrüßt wurden wir vom Schulleiter des Gymnasiums sowie von einem Vertreter des Kultusministeriums. Nach einigen sehr interessanten Einstiegsworten kam nun Ingo Espenscheid auf die Bühne, der uns für die nächsten 90 Minuten durch eine „spannende Zeitreise“, laut Espenscheid, führte. Schon bald zog er uns alle in seinen Bann und durch Originalbilder sowie Videos mit Zeitzeugen waren wir alle hellauf begeistert und verstanden bald, wieso der Elysée-Vertrag nun so wichtig ist. Denn durch die Unterzeichnung des Vertrages durch Konrad Adenauer und Charles de Gaulle, wurde die Versöhnung der wohl wichtigsten Länder der Europäischen Union festgehalten. Mit ihm folgten Frieden, Wohlstand, Erfolg und eine Zusammenarbeit der beiden Länder, die es zuvor zwischen Deutschland und Frankreich nie gegeben hat und wahrscheinlich bis heute nie geben würde.

Die „Früchte“ des Vertrages für uns

Im weiteren Verlauf des Vortrages wurde uns jedoch eines noch viel deutlicher: Ohne diesen Vertrag gäbe es keine Chancen, gerade für die junge Generation, diese so enge Beziehung zu unserem Nachbarland aufzubauen, wie wir sie heute kennen. Für uns gäbe es keine Möglichkeiten in Frankreich binational zu studieren oder einen Austausch, wie ihn auch unsere Schule anbietet, stattfinden zu lassen. Wir würden keine internationalen Freundschaften aufbauen können, die doch meistens die schönsten von allen sind, da die Franzosen für uns immer noch „Erzfeinde“ wären.
Nach diesen 90 Minuten , in denen uns Ingo Espenscheid durch sein interessantes, lebendiges und freies Sprechen begeisterte, verstanden wir, welche große Bedeutung der Elysée-Vertrag für uns und die EU hat und wie froh wir sein können, mit unserem Nachbarland in Frieden zu leben.

Unser Trumpf

Zusätzlich wurde uns klar, wie viele Vorteile wir durch das Lernen der französischen Sprache haben, in besonderer Betrachtung des europäischen Arbeitsmarktes oder europäischer Institutionen, bei denen es gerne gesehen wird, dass der Bewerber Französisch beherrscht.

Und somit werden wir auch nächstes Jahr dem 22. Januar entgegenfiebern und sind froh, ein Teil dieses historischen Ereignisses geworden zu sein.

Marie-Sophie Dietz, Kurs Französisch e.A. Jg.11